Eisenbahn-Geschichte
Aus der 1877 im damaligen Reichsland Elsass-Lothringen gegründeten linksrheinischen Straßburger Straßenbahn-Gesellschaft und der 1889 in Mittelbaden eröffneten Lahrer Straßenbahn-Gesellschaft wuchs bis zum Ersten Weltkrieg ein beeindruckendes Meterspurnetz heran, dessen rechtsrheinische Strecken 1923 an die Mittelbadische Eisenbahnen AG (MEG) übergingen. Das Buch behandelt das mittelbadische MEG-Meterspurnetz von den Anfängen bis zur Fusion mit der Südwestdeutschen Eisenbahnen AG (SWEG) 1971 und den Werdegang der MEG-Strecken in der SWEG-Zeit.
Auf 304 Seiten präsentiert das Werk das einst rund 115 km lange MEG-Netz mit seiner wechselvollen Geschichte, seinen Strecken und Bahnhöfen und auch mit dem kompletten Rollmaterial. 490 Abbildungen lassen erstmals umfangreicher den heute völlig verschwunden Meterspurbetrieb sowie seine ganz eigene Atmosphäre mit Dampfzügen und Triebwagen nacherleben. Auch die erhaltenen Relikte fehlen nicht.
Der Autor Thomas Kohler hat in langjähriger Arbeit nicht nur die Geschichte dieses großen deutschen Meterspurnetzes akribisch erforscht, dokumentiert und mit diesem Buch auf einen neuen Stand gebracht, er ist auch als Museumsbahner an der Erhaltung jener MEG-Fahrzeuge beteiligt, die heute auf der Selfkantbahn bei Aachen ein Stück MEG weiterleben lassen.
Rund 20 Jahre sind inzwischen vergangen, seit ich im Jahr 2004 die ersten Zeilen zu diesem Buch geschrieben habe. Ziel war es, die Geschichte der MEG (Mittelbadische Eisenbahnen AG) mit ihren Vorgänger- und Nachfolgegesellschaften weitgehend vollständig zu dokumentieren. Ob mir dies gelungen ist, möge der interessierte Leser selbst beurteilen. Natürlich wird es auch kleine Fehler oder Unstimmigkeiten geben, die sich bei der Fülle an Dokumenten und Fotos leider nicht vermeiden lassen. Es tauchten während meiner Recherchen bislang unbekannte Quellen und Bilddokumente auf, die geprüft und neu ins Buch eingebaut werden mussten. Eigentlich hätte das Buch bereits zum 100-jährigen Jubiläum der MEG im Jahr 2023 erscheinen sollen, aber persönliche Gründe hinderten mich daran.
Für mich war die Geschichte der MEG als Kind und später als Jugendlicher schon immer hochinteressant. Diese Kleinbahn verfolgte mich mein ganzes Leben. Der Bahnhof in Lichtenau war mein Kinderspielplatz, dort verbrachte ich als Kind sehr viel Zeit und verfolgte den MEG-Bahnbetrieb sehr intensiv. Die Bahnmitarbeiter kannten mich alle, sie wussten von meinem Interesse an der Bahn. Das sich dieses Interesse später noch als nützlich erweisen würde, konnte ich damals als Kind noch nicht ahnen …
Erst viele Jahre später kam ein ehemaliger MEG-Mitarbeiter auf mich zu und fragte, ob ich Interesse an seinen MEG-Fotos hätte? Für mich ging ein Traum in Erfüllung! Natürlich übernahm ich die Sammlung gerne und versuchte, in den achtziger Jahren – damals noch ohne PC – die Bilder zu sortieren und zu verorten, um diese dann später auch zu digitalisieren. Diese Bildersammlung wollte ich weiter ausbauen und so kamen im Laufe der Jahre durch mein inzwischen gewachsenes Netzwerk viele weitere MEG-Bilder und Devotionalien hinzu. Als wiederum vor vielen Jahren ein ehemaliger MEG-Betriebsleiter aus Schwarzach auf mich zukam und mir sein komplettes Archiv zum Erhalt und zur weiteren Sicherung überließ, entstand der Wunsch und der Antrieb, die hochinteressante Geschichte über diese Kleinbahn zu dokumentieren. Viel zu spät besuchte ich Mitte der neunziger Jahre zum ersten Mal die Selfkantbahn, traf dort auf kompetente Mitarbeiter und entdeckte natürlich die Eisenbahnfahrzeuge meiner Kindheit. Was hatte ich da versäumt … Der Mitgliedsantrag war schnell unterschrieben und so bin ich jetzt schon über 25 Jahre mit dabei. Inzwischen arbeite ich soweit zeitlich möglich am MEG-Triebwagen T7 mit. Meine Arbeit als langjähriger Vorsitzender des Eisenbahnvereins in Lichtenau vereinfachte mir den Kontakt zu anderen Eisenbahnfreunden und Museumsbahnern. Immer wieder tauchten neue Fotos und Dokumente der MEG und der SSB auf. Unzählige Besuche in den Archiven von Straßburg, Kehl, Offenburg und vor allem Lahr standen im Terminkalender. Auch die örtlichen Archivbesuche in den Gemeinden zwischen Rastatt und Seelbach gehörten dazu. Und natürlich das Generallandes¬archiv in Karlsruhe wurde des öfteren für diese Dokumentation besucht. Die Zeit verging immer schneller und mein gesetzter Wunschtermin rückte unaufhaltsam näher …
An dieser Stelle möchte ich mich nun „posthum“ bei einigen inzwischen verstorbenen Unterstützern dieses Buchprojektes bedanken. Ich möchte diesen Freunden hiermit ein kleines Denkmal setzen. Begonnen hat alles mit dem ehemaligen MEG-Mitarbeiter Gerhard Vogel aus Rastatt, der mir seine Bildersammlung Ende der achtziger Jahre überließ. Mit meinem ehemaligen Berufsschullehrer und Kleinbahnfreund Peter Letulé aus Baden-Baden pflegte ich über viele Jahre hinweg sehr gute Kontakte und auch sein MEG-Fotoarchiv durfte noch zu seinen Lebzeiten zu mir finden. Auch der ehemalige MEG--Betriebsleiter Oskar Zimmermann aus Schwarzach überließ mir seine kompletten Dokumentenordner und kistenweise Fotos aus seiner aktiven MEG-Zeit. Ebenfalls ein Dank geht „posthum“ an Hans-Dieter Menges aus Lahr, dessen „MEG-Bibel“ die Grundlage für weitere Forschungen war. Wir sind ab und an zusammengesessen und haben uns über MEG-Fahrzeuge ausgetauscht. Auch der viel zu früh verstorbene Günther Steinhauer von der Selfkantbahn unterstützte mich mit Rat, Tat und Informationen zu den MEG-Fahrzeugen und deren Technik. Ich bin weiter einer ganzen Reihe von Helfern und Unterstützern zu Dank verpflichtet, angefangen bei meinen Vereinskollegen vom Modellclub 1 : 87 Lichtenau e.V., Rolf Baumann, Thomas Gries und Peter Mohr für ihre Dokumentationen und helfenden Tätigkeiten rund um das Thema MEG und SWEG. Ein großer Dank auch an die Kollegen der Selfkantbahn, Martin Kilb, Thomas Paustenbach und Michael Detscher für die jahrelange gute Zusammenarbeit zum Thema MEG. Bedanken möchte ich mich ebenfalls bei Hans-Jo¬achim Knupfer, Herbert Stemmler und Wolf Dieter Groote für die Unterstützung mit einigen Bildern aus ihrer Sammlung. Ein großer Dank geht auch an Klaus Ohnmacht und Werner Friedemann aus Lahr, die mich speziell mit Fotos und Dokumenten aus Lahr und Umgebung unterstützten. Viele Informationen waren nur durch die Nutzung öffentlicher Archive zugänglich und möglich. So geht mein Dank auch an alle geduldigen Mitarbeiter der Archive in Baden. Dank verdient auch der EK-Verlag mit Jörg Sauter und Roland Scheller, die mich ermutigt haben, dieses Projekt durchzuziehen. Die Aufnahme des Buches in das EK-Verlagsprogramm ist für mich das Zeichen, dass meine Arbeit auch gewürdigt wird. Und einen ganz großen Dank hat sich meine EK-Redakteurin Silvia Teutul verdient, die mich mit unzähligen Mails und Telefonaten immer toll unterstützte. Ein großer Dank auch an den Zeitungsredakteur und guten Freund Jörg Seiler, der einige Zeitungsberichte über meine Recherchearbeit schrieb dabei mir so beiläufig den Titel „Mr. MEG“ verpasste und mich damit in der Region weiter bekannt machte. Danke sagen möchte ich auch Fritz Hetz aus Lichtenau, einem ehemaligen MEG-Mitarbeiter, den ich während meiner Schulzeit kennenlernen durfte, als ich meine Fahrkarte öfters mal vergessen hatte und er mich kontrollierte. Daraus entstand eine inzwischen fast 50-jährige Freundschaft, in der er mich bis heute mit Hinweisen und Ergänzungen zum MEG-Betrieb für dieses Buch unterstützte.
Zum Schluss möchte ich mich auch noch bei meiner Familie und meiner Frau bedanken, die mich fast 20 Jahre bei diesem Projekt begleitete und mir genügend Freiraum für diese Arbeit gab. Das ist leider nicht selbstverständlich. Ich hoffe nun, dass ich niemanden vergessen habe bei meiner Danksagung und wenn doch, dann bitte ich einfach um Nachsicht. Nun wünsche ich allen Lesern gute Unterhaltung mit der wechselvollen und spannenden Geschichte rund um diese Kleinbahn in Mittelbaden.
Lichtenau im April 2025, Thomas Kohler
- Vorwort
- Die Region Straßburg, Mittelbaden und die Ortenau
- Die Idee einer Rheinuferbahn Rastatt – Kehl
- Von der Straßburger Straßenbahn-Gesellschaft zur CTS
- Die Lokalbahn Kehl – Lichtenau – Bühl
- Die Lahrer Straßenbahn-Gesellschaft (LSG)
- Die Lokalbahnen Kehl – Ottenheim und Altenheim – Offenburg
- Die Lokalbahn Schwarzach – Rastatt
- Die Entwicklung bis zur Mittelbadischen Eisenbahnen AG (MEG) 1923
- Die Entwicklung der MEG von 1923 bis 1945
- Die Geschichte der MEG von 1945 bis 1971
- Das Aufgehen der MEG in der SWEG (1971 bis 1980)
- Die SWEG – MEN bis heute (1980 bis 2025)
- Streckenreise auf dem MEG-Netz
- Die Fahrzeuge der MEG
- Lokomotiven – Triebwagen – Personenwagen - Gepäck- und Postwagen - Güterwagen – Rollwagen - Spezialwagen und Bahnmeistereiwagen – Normalspurgüterwagen
- LEG-Fahrzeuge
- Bahnpostbeförderung bei der SSB/MEG
- Die MEG-Fahrzeuge und Überreste heute
- Anhang (Gleispläne)
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
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