Eisenbahn-Geschichte

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Alfred Gottwaldt

Wagners Einheitslokomotiven

Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schöpfer
210 x 297 mm
ISBN: 978-3-88255-738-1
Artikel-Nr.:738
[2012]
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1925 wurden die ersten Einheitslokomotiven der alten Deutschen Reichsbahn in Dienst gestellt. Mit ihnen trat eine neue Generation von Dampflokomotiven auf den Plan, um allmählich die von den früheren Länderbahnen übernommenen Maschinen abzulösen.

In enger Zusammenarbeit von Industrie und Reichsbahn-Zentralamt entstanden 24 verschiedene Baureihen. Entwicklung und Erprobung der neuen Lokomotiven in den Konstruktionsbüros und vor den Messwagen werden in diesem reichhaltig illustrierten und vollständig neubearbeiteten Werk mit vielen menschlichen Details beschrieben, um die Schöpfer dieser Maschinen vor dem Vergessen zu bewahren.

Im Mittelpunkt stehen die beiden Berliner Dezernenten Richard Paul Wagner und Hans Nordmann. Mit ihren Namen ist die Ära der Einheitslokomotiven untrennbar verknüpft. Wie sie und ihre Kollegen arbeiteten und stritten, konstruierten und wieder verwarfen, Erfolg hatten und sich irrten, schildert diese faszinierende Verbindung aus Ingenieurbiografie und Eisenbahngeschichte.

Inhalt

  • Richard Paul Wagner, der "Vater der Einheitslokomotiven"
    Umstrittene Lokomotiven
  • Männer der Lokomotive und der Hochschule
    Wagners Ausbildung in Berlin
    Die Generation R. P. Wagners
    Studium in Charlottenburg
  • Preußens Lokomotivbau bis zum Jahre 1907
    Der Ingenieur August von Borries
    Preußens "Normalien" von 1875
    Die "Erweiterten Normalien" für Preußen
    Konflikte zwischen Garbe und von Borries
    Das Zeitalter des Heißdampfes bricht an
    Examen und erste Fahrpraxis für R. P. Wagner
  • Das Eisenbahn-Zentralamt zwischen 1907 und 1920
    Aufgaben des Königlichen Zentralamts
    Zentralisierte Musterentwürfe für Lokomotiven
    Wagners Eintritt in den Staatseisenbahndienst
    Der Übergang von Garbe zu Lübken
    Die Lokomotive im Ersten Weltkrieg
    Erfahrungen im Eisenbahnbetrieb hinter der Front
    Vom Bau der "Einheitsgattung" G 12
  • Die Gründung der Deutschen Reichsbahn
    Bahn zwischen Monarchie und Republik
    Errichtung des Lokomotiv-Versuchsamt Grunewald
    Wagners Zeit als Vorstand des Versuchsamts
  • Entstehung der Einheitslokomotiven ab 1920
    Normung, Typisierung und Austauschbau
    Über die Rolle der Hanomag in der Normung
    Der neue Lokomotivausschuss nimmt seine Arbeit auf
  • Die Baugrundsätze der Einheitslokomotiven
    Bau der bewährten oder Entwicklung neuer Typen?
    Aufträge des Reichsverkehrsministeriums
    Der Einfluss von Borsig und Henschel
    Präsident und Direktor Gustav Hammer
    Maffei und die Typenpläne von 1922
    Dampfloks der Gruppenverwaltung Bayern
  • Das Vereinheitlichungsbüro
    Zusammenarbeit mit August Meister
    Bestellung von Turbinenloks neben dem Typenplan
  • Die ersten fünfhundert Einheitslokomotiven
    Erste Bestellungen über Schnellzugsloks
    Entstehung der Typenreihe für Nebenbahnloks
    Die Eisenbahntechnische Ausstellung in Seddin
    Zentralamt und Hauptverwaltung der Reichsbahn-Gesellschaft
    Das Messverfahren vor der Bremslokomotive
    Ehrendoktorwürden für Nordmann und Wagner
  • Zwischenbilanz für Wagner im Jahre 1930
    Zerfall der deutschen Lokomotivindustrie
    Anerkennung für die Einheitslok im Ausland
    Hochdrucklokomotiven, ein neues Feld
    Versuchsfahrten mit der Lokomotive H 02 1001
    Die neuen Mitteldruck-Lokomotiven
    Friedrich Witte im Dezernat R. P. Wagners
    Das Reichsbahn-Zentralamt für Maschinenbau
    Das Lokomotiv-Beschaffungswesen der Reichsbahn
    Zwei kleine Lokomotiven als neue Aufgaben
    Die Stromlinienloks der Baureihen 05 und 61
  • Begegnungen mit Richard Paul Wagner
    Abschied von Robert Garbe
    Der Mann "Kunibald Wagner"
  • Einheitsloks und ausländische Maschinen
    Der internationale Vergleich
    Hochleistungsmaschinen von Chapelon
    Die Jahrhundertausstellung in Nürnberg
    R. P. Wagner und die Engländer
  • Neue Baugrundsätze ab 1935?
    Die jüngeren Einheitslokomotiven
    Wachsende Kritik an den Einheitslokomotiven
    Kollegen und Konkurrenten
    Der Industrielle Oscar R. Henschel
    Schwierigkeiten mit dem Kessel
    Verbundmaschinen und neue Antriebsformen
    Industrie und Vereinheitlichungsbüro in den dreißiger Jahren
  • Als "Hilfsarbeiter" bei R. P. Wagner
    Im Dezernat 23 des Zentralamts
    Die Mängel an den Einheitslokomotiven
    Einfache oder doppelte Dampfdehnung?
    Erhöhung des Wärmegefälles, andere Steuerungen
    Erinnerungen an das Jahr 1935
    Wälzlager im Triebwerk
    Hilfsarbeiterzeit im Reichsverkehrsministerium
    Als Vorstand des Versuchsamtes Grunewald
  • Das große Beschaffungsprogramm von 1939
    Fünftausend neue Einheitsloks
    Hoffnungen und Enttäuschungen für R. P. Wagner
    Abschied von August Meister
    Einbrüche in das Bauprogramm ab 1940
  • Kriegsloks lösen Einheitslokomotiven ab
    Konflikte mit der Lokomotivindustrie
    "Schwingenstange ist zu kurz"
    Das Ende der Ära Wagner
    Kurze Jahre nach dem Kriege
  • Dampflokomotivbau in der Nachkriegszeit
    Der Übergang zur Bundesbahn-Neubaulok
    Friedrich Witte und die "Neuen Baugrundsätze"
  • Neue Dampflokomotiven in der DDR
    Hans Schulze und das Technische Zentralamt
    Die Rekonstruktion älterer Dampflokomotiven

Als Leitfaden des Buches dient der Lebenslauf des berühmten Dezernenten des Reichsbahn-Zentralamtes Richard Paul Wagner, der maßgeblich an der Entwicklung der deutschen Einheitslokomotiven beteiligt war. Der Autor beschreibt, welche Personen den Entwicklungsweg des Ingenieurs begleiteten und auch welche Überlegungen im deutschen Dampflokbau in der Zeit von 1910 bis 1960 eine Rolle spielten. Dabei wird klargestellt, dass die Durchsetzungskraft des Dezernenten zunächst zwar große Fortschritte bei der Entwicklung der Einheitslokomotiven bewirkte, später aber die Umsetzung fortschrittlicher Gedanken auch hemmte. Der Leser kann mit Hilfe des hervorragend illustrierten Buches einige der zwischen den Fachleuten strittigen Aspekte, die bei der Entstehung und Vervollkommnung der Einheitslokomotiven bis in die Nachkriegszeit eine Rolle spielten, gut nachvollziehen. (Verkehrsgeschichtliche Blätter 3-2013, W. Dath)

Das Besondere an Gottwaldts Büchern über Fahrzeuge ist, dass der Autor nicht die Bw-Stationierungsdaten oder ähnliches in den Mittelpunkt stellt, sondern die bau- und betriebsgeschichtliche Entwicklung beschreibt und diese insbesondere an den handelnden Personen festmacht. In diesem Buch geht es um die beiden Dezernenten Richard Paul Wagner und Hans Nordmann, es kommen aber auch viele andere Männer zu Wort, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen und mit den z. T. unterschiedlichsten Wünschen in die Entwicklung einbrachten. Machtfragen scheinen auch rein technische Entwicklungen stärker zu beeinflussen als die Sachfragen. Der Stoff ist spannend und der Text lesenswert und obendrein mit gut gedruckten Fotos reich bebildert. (...) (Die Museums-Eisenbahn 2-2013, wb)

(...) Die Vielzahl der vorhandenen Länderbahn-Baureihen bei der Gründung der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft 1920 machte es unbedingt notwendig, bei Neubauten eine Vereinheitlichung einzuführen. Zuständig war von 1922 bis 1942 im Reichsbahn-Zentralamt Berlin der Dezernent Wagner für die Bauart der Dampf- und Motorlokomotiven. Er und seine Mitarbeiter haben die „Weichen“ gestellt für 24 verschiedene Baureihen – für Dampflokomotiven mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Erfolgreiche Planungen, aber auch nicht so glückliche Entwicklungen werden beschrieben. Hervorragendes Bildmaterial bringt dem Leser die Blütezeit der deutschen Dampflok nahe. Der zeitliche Rahmen des Buches reicht von der Kaiserzeit bis zu den letzten Dampflokentwicklungen nach dem zweiten Weltkrieg in beiden deutschen Staaten. (Lokrundschau 267, 04.06.2013)

(...) Mit "Wagners Einheitslokomotiven" verfolgt Gottwaldt das erklärte Ziel, nicht nur ein Stück bedeutender deutscher Eisenbahngeschichte lebendig zu machen, sondern auch die Biografien der Personen, die hinter der Neuausrichtung der Beschaffungspolitik von Dampflokomotiven standen, diese entwickelten oder zumindest ihre Entwicklung maßgeblich beeinflussten, dazu in Beziehung zu setzen, weil er die These vertritt, dass die Geschichte der Einheitslokomotiven ohne die Kenntnis dieser widersprüchlichen Lebensläufe Stückwerk bleiben muß. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass "Wagners Einheitslokomotiven" den Bücherschrank jedes eisenbahnhistorisch interessierten Lesers bereichern wird. Über die handwerkliche Qualität des Werks lässt sich nur Positives berichten. (...) (Der Schienenbus 3-2013, msu)

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