EK-Special
Hinter diesem Begriff verbergen sich nicht nur Dampflokomotiven der Baureihen 42 und 52, sondern zahlreiche weitere Lokomotiven für Reichsbahn, Privat- und Kleinbahnen, Wehrmacht und Industrie. Lokomotiven, die für eine Verwendung im Krieg geplant, deren Haupteinsatzzeit allerdings in Friedenszeiten lag. Mit dem von Albert Speer im Februar 1942 initiierten Programm zum Bau von 15.000 Kriegsloks innerhalb von zwei Jahren verbanden sich umfangreiche Änderungen im Lokomotivbau. Neben Eingriffen in die Auftragsvergabe gingen umfangreiche Maßnahmen in Konstruktion und Fertigung einher.
Der im Juli 1942 vorgelegte Katalog zur „Typenbereinigung und Auftragsregelung“ beinhaltete neben den Kriegs-Dampflokomotiven (KDL) auch Feuerlose-Lokomotiven (KFL), Kriegs-Motorlokomotiven (KML), Kriegs-Elektrolokomotiven (KEL) und Kriegs-Druckluftlokomotiven (KDrL).
Das neue Special beschreibt die Entwicklung hin zur Kriegslokomotive, stellt den Katalog und die darin enthaltenen Lokomotiven vor und zeichnet das Bild ausgewählter Loktypen in Kriegs- und Friedenszeiten in Deutschland und darüber hinaus nach.
- Der Weg zu den Kriegsloks
Geschichtliche Entwicklung bis 1942 - Kriegsloktypen im Überblick
Triebfahrzeugkatalog für den Krieg - Kriegsloks für den Osten
Zu spät gekommene Baureihen 42 und 52 - Hauptausschussarbeit bis 1945
Varianten, Versuche, Mängel – KDL 1 und KDL 3 - Elloks KEL 1 und KEL 2
Von der Einheits- und Heimstoff- zur Kriegsellok - Die Kriegsmotorloks (KML)
Normalspurloks für Wehrmacht und Industrie - Kriegsloks im Frieden
• KDL 1/Baureihe 52 im In- und Ausland
• KDL 3/Baureihe 42 im In- und Ausland
• Weitere KDL und KML im In- und Ausland - Schlussbetrachtung
Die Kriegslokomotiven der Deutschen Reichsbahn haben
eine Sonderstellung im deutschen Lokomotivbau. Erfreulich, dass sich der
EK diesem Thema in einem eigenen Sonderheft widmet. Das Heft beginnt
mit einer längeren einleitenden Betrachtung, die die Gründe für die
Entwicklung und den Bau der Kriegslokomotiven und das daraus
resultierende Typen-Programm aufzeigen. Daran schließt sich die
Beschreibung der einzelnen Kriegsloktypen an. Zunächst werden dabei die
Dampflokomotivenreihen KDL behandelt, wobei auch die für Kleinbahnen
bestimmten Baureihen, die Dampfspeicherloks KFL sowie die
Sonderdampfloks SDL Erwähnung finden. Daran schließlich sich die
Diesellokomotiven KML und die Elektroloks KEL an, wobei auch hier die
unbekannteren Abraumlokomotiven, Grubenloks und Druckluftloks (KDrL)
Erwähnung finden. Nach diesen Beschreibungen wird der Einsatz
betrachtet, wobei wieder zunächst die Dampfloks behandelt werden. Der
Einsatz und die Lieferung der Reihen 42 und 52 in den Osten, die
Lieferzahlen und Varianten werden dabei genauer beleuchtet. Im folgenden
widmet man sich auf vier bzw. fünf Seiten der Geschichte der Elloks und
Dieselloks, wobei man sich auch hier auf die wichtigen Baureihen der
Reichsbahn beschränkt. Der letzte Teil des Heftes betrachtet dann den
Nachkriegseinsatz im In- und Ausland bis zum Ende. Eine Aufstellung der
erhaltenen Dampfloks KDL1 und KDL 3 sind auch zu finden. Ein kurzes
Kapitel widmet sich schließlich noch dem Rest der Kriegsloks, wobei vor
allem die KDL 11 und KML 3 aufgeführt sind.
Das Heft bietet eine Fülle an Informationen zum Thema Kriegslokomotiven.
Insbesondere die Einleitung und die sich anschließende Betrachtung der
einzelnen Kriegs-Baureihen bietet eine sehr gute Übersicht über die
gebauten Lokomotivreihen. Auch die Einsatzgeschichte ist für ein Heft
recht detailreich geworden und weist diverse Informationen aus dem In-
und Ausland auf. Die zahlreichen historische Fotos wären dabei alleine
schon Grund genug, das Heft zu kaufen. Der Schwerpunkt des Heftes liegt
allerdings ganz klar auf den Dampflokomotiven, die Diesel- und Elloks
belegen nur 18 Seiten des Heftes. Trotzdem kann man das Heft für alle
Interessierten an diesem Thema nur empfehlen.