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EK-Special 154

Wiege der DB

Bahnen der Bi-Zone 1945-1952
ISBN: 9783844670479
Artikel-Nr.:7047
[2024]
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In den Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte die deutsche Eisenbahn eine einzigartige Epoche zwischen den Zerstörungen des Krieges und dem Wiederaufbau. Nun bestimmten die Besatzungsmächte das Leben der Nachkriegszeit und auch der Geschehen bei der Bahn, wo die westlichen Alliierten recht unterschiedlich agierten. Den größten Block bildeten die Eisenbahnen im amerikanischen und britischen Besatzungsgebiet – ohne die französische Zone und das Saarland. So entstand die 1949 gegründete Deutsche Bundesbahn zunächst nur aus den Eisenbahnen der britischen und US-Zone, der „Bizone“ im Vereinigten Wirtschaftsgebiet. Das EK-Special verfolgt das Eisenbahngeschehen vom Kriegsende bis zu den Anfängen der DB im Gebiet der britischen und US-Zone. Es erinnert auch mit rarem Bildmaterial an die die damaligen Leistungen und wenig bekannte Anfänge in schwierigen Zeiten.

Die unmittelbare Nachkriegszeit war nicht nur für die Bahn in Deutschland eine schicksalhafte und wechselvolle Epoche. Bislang wurde nur wenig aus dieser Zeit veröffentlicht, umso erfreulicher, dass der EK nun ein Sonderheft über diese Epoche herausgibt.
Einleitend wird zunächst die Geschichte vom Zweiten Weltkrieg über das Kriegsende, die Zoneneinteilung und die Entstehung der Bi- und Trizone beleuchtet. Auch die Gründung der Bundesrepublik und die Entstehung der DB finden hier ihren Platz. Im folgenden werden verschiedene Themen aus dem Zeitraum zwischen 1945 und 1952 herausgegriffen. Begonnen wird in zwei Kapiteln mit den Zerstörungen, die die zahllosen Bomben der Alliierten in Deutschland angerichtet haben. Diverse historische Fotografien veranschaulichen dabei eindrucksvoll das Ausmaß der Schäden.
Nach dem Krieg begann umgehend der langwierige Wiederaufbau, zu dem auch Hilfslieferungen und US-Kriegsloks beitrugen, was ebenfalls in einem eigenen Kapitel beleuchtet wird. Ein weitere behandelte Facette der Nachkriegszeit war der Wiederaufbau der Bahn bei Lokherstellern wie Henschel, die als Private Ausbesserungswerke die stark zerstörten Werke der Reichsbahn unterstützten. Ein anderes Thema war die Beförderung aller Personen, die der Krieg aus der Heimat vertrieben hatte, sei es nun als Kriegsgefangener, Soldat oder Vertriebener. Auch hier spielte die Eisenbahn der Nachkriegszeit eine wichtige Rolle, wie man in einem eigenen fünfseitigem Kapitel erfahren kann.
Gleich zehn Seiten sind dem Wiederaufbau der Brücken im Zeitraum 1945 bis 1949 gewidmet. Die nächsten vier Kapitel beschäftigen sich dagegen mit den Fahrzeugen und behandeln neue Triebfahrzeuge und die Fortschritte im Lokomotivbau (mit 20 Seiten ein sehr ausführliches Kapitel), neue Reisezugwagen (13 Seiten), den elektrische Betrieb in Süddeutschland (6 Seiten) und die Innovationen im Güterwagenbau (6 Seiten). Den Abschluss bildet dann noch ein dreiseitiger Überblick größerer Unfälle der Eisenbahn in der Bi-Zone.
Die Zeit zwischen 1945 und 1952 weist trotz mehrere Veröffentlichungen immer noch viele Lücken auf, zumal die meisten Deutschen damals andere Prioritäten hatten, als den Bahnbetrieb zu dokumentieren. In diesem Heft hat der EK wieder einmal zahlreiche historische Fotos und interessante Themen aus genau dieser Zeit ausgegraben und zu einem lesenswerten Gesamten zusammengestellt. Bei der Auswahl der Themen dürfte für jeden etwas dabei sein. Bei den Fotos ist zwar viel Bekanntes zu sehen, aber auch die ein oder andere Rarität, die bislang in irgendwelchen Archiven verborgen war. Allzu sehr in die Tiefe geht das Heft schon aus Platzgründen zwar auch nicht, aber es gibt doch einen sehr guten Überblick über die damalige Situation der Bahn in Deutschland.  Ein wertvolles Stück Bahngeschichte für das heimische Bücherregal!

www.elektrolok.de/Hans Sölch Oktober 2024

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